Polizeistation
Die Gebäudefassade wird in Form von einem umlaufenden Kleid aus dunklen Holzschindeln ausgebildet. Ihre Gliederung erfolgt über feine Stakkato weiß lackierter Fenster. Diese Kombination verleiht dem Baukörper seinen ortsspezifischen Charakter. Ein auskragendes weißes Vordach, bildet den Abschluss der drei Baukörper und verbindet die drei Gebäudeflügel miteinander.
Städtebauliches und Architektonisches Konzept
Das städtebauliche und architektonische Konzept der neuen Kriminalpolizeidirektion und Polizeirevier wertet die nördliche Stadteinfahrt Calws maßgeblich auf. Ergänzt wird dieser Effekt durch die exponierte Lage am Hirsauer Wiesenweg. Das Gebäude ist in drei Flügel gegliedert. Mit seiner differenzierten Geschosszahl erzeugt das Gebäude eine angenehme Maßstäblichkeit, die so einem Ort und der Funktion angemessen ist.
Durch den viergeschossigen Kopfbau wird die platzartige Zugangssituation auf der Südseite des Grundstücks betont. Von der westlichen Seite her wird der Vorplatz von einem zweigeschossigen Bauteil flankiert. Infolgedessen wird auf die kleinteiligere Nachbarbebauung am Hirsauer Wiesenweg reagiert. Der Baukörper orientiert sich mit seiner Geometrie an den bestehenden Straßen und dem Bachlauf der Nagold. Somit fügt sich der Neubau in seine Umgebung ein und verwächst nahezu selbständig mit seinem Bauplatz.
Ein eingeschossiger Baukörper umfasst im Norden und Osten das Gebäude. Dieser nimmt die Stellplätze der Dienstfahrzeuge auf und stellt gleichzeitig einen Teil der Einfriedung des Polizeihofes dar. Aufgrund der Hochwassergrenze wird die Erdgeschosszone angehoben. Zusätzlich ist die Topagraphie zur Nagold hin abfallend. Anhand dessen ergibt sich ein Staffelgeschoss, welches für Carports und einige Nebenräume gut genutzt werden kann.
Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf reagiert auf die Topografie entlang der Nagold. Diese ermöglicht die Ausbildung eines Staffelgeschosses, wodurch die Erdbewegung der Baumaßnahmen auf das Notwendigste reduziert wird. Unnötiger baulicher Aufwand kann im Zuge der Berücksichtigung der Hochwassersituation und die Minimierung des Untergeschosses vermieden werden. Der Baukörper ist trotz seiner baukörperlichen Gliederung sehr kompakt und somit wirtschaftlich. Unterstützt wird dies durch die gewählte Holzbauweise mit vielen identischen Bauelementen. Dadurch ist ein hoher Vorfertigungsgrad möglich, das wiederum einen zügigen Bauablauf erlaubt. Zusätzlich ist das gewählte Material sehr robust, wartungsarm und hat eine gute Alterungsfähigkeit. Bedingt durch die Langlebigkeit ist das Ganze sehr wirtschaftlich.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Das nachhaltige Gesamtkonzept spiegelt sich in dem konsequenten Einsatz des nachwachsenden Baustoffes Holz wieder. Dieser wird überwiegend für die Konstruktion und Fassade verwendet. Das Sockelgeschoss und die Außenwand des Erdgeschosses werden aus Ortbeton hergestellt. Somit sind sie die Ausnahme in diesem Konzept. Alle darauffolgenden Geschosse und ihre Auswände werden in Holzbauweise realisiert. Bezugnehmend auf die Gebäudetechnik sollen passive Maßnahmen grundsätzlich den Vorrang vor aktiven Maßnahmen haben. Dies beruht auf der Erkenntnis, dass passive Maßnahmen keine Wartung benötigen und im Vergleich zur aktiven Technik in der Regel nicht altern. Es soll ein Höchstmaß an Energieeffizienz für die notwendigen Komponenten der Gebäudetechnik beachtet werden. Ferner verfügt die Lüftungstechnik über eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung.