Direkt zum Inhalt

Ergebnisse des Bürgerworkshops

Bürgerworkshop in Tamm

Am Bürgerworkshop nahmen rund 100 interessierte Personen aus Tamm teil. Dieser war als aktive Teilnahme an der Erstellung des Gemeindeentwicklungskonzeptes organisiert und fand am 26.10.2019 in der neuen Mensa der Realschule Tamm statt. Die Veranstaltung war zuvor über das Amtsblatt, über Aushänge, über die Tamm-App sowie über Flyer bekannt gegeben worden. Außerdem waren rund 200 Bürgerinnen und Bürger nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und persönlich zum Bürgerworkshop eingeladen worden. Die Teilnehmer aus dem Jahr 2011 waren erneut persönlich zur Veranstaltung eingeladen.

 

Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Bürgermeister Martin Bernhard wurde die Veranstaltung von Vertretern der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH moderiert. Diese stellten zunächst die Funktion des integrierten Gemeindeentwicklungskonzeptes dar. Anschließend wurden die Ergebnisse aus der letzten Beteiligung im Jahr 2011 und der bisherigen Ergebnisse der Bestandsanalyse kurz umrissen.

Ziel der Veranstaltung war es, in Anlehnung an die Bürgerwerkstatt im Jahr 2011, (weitere) wichtige Aufgabenfelder zu identifizieren und Maßnahmenvorschläge zu einer nachhaltigen ressourcenschonenden Entwicklung der Gemeinde Tamm zu finden. Jedes zu bearbeitende Thema wurde von fachlichen Experten begleitet:

  • Verkehr: Herr Schaible (Planungsgruppe Kölz GmbH)
  • Gemeindeentwicklung / Stadtentwicklung: Frau Willmann (Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH)
  • Umwelt und Bürgerpark: Herr Gänßle (Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten)
  • Kultur: Frau Wörner (Leiterin der VHS Ludwigsburg)
  • Sport, Freizeit und Erholung: Herr Müller (Präsident Sportkreis Ludwigsburg)
  • Bildung und Soziales: Frau Wirth (Rektorin der Grundschule Hohenstange)
  • Weitere Themen (z. B. Wirtschaft, Einzelhandel, Digitalisierung): Frau Flietel (Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH)

Zunächst wurde das Thema „Verkehr“ behandelt, welches aufgrund der Brisanz der Thematik im Großraum Stuttgart mit allen Teilnehmern ausschließlich im Plenum diskutiert wurde. So hatte jeder die Möglichkeit, sich in gleichem Maße in die Diskussion einzubringen.

Anschließend wurde die Gruppenarbeitsphase eingeleitet. Jeder Teilnehmer beschäftigte sich für 60 Minuten mit dem Thema seiner Wahl.

Die Gruppen diskutierten dabei auch die Maßnahmenvorschläge aus dem Jahr 2011. Es wurden zudem weitere Punkte angesprochen, die sich entweder aus der Analyse der WHS ergaben oder die von den Bürgern selbst geäußert wurden. Dargestellt wurden die Ergebnisse (Stärken / Schwächen / Maßnahmenvorschläge und Ziele) auf Pinnwänden.

Die in den Gruppen erarbeiteten Ergebnisse wurden anschießend im Plenum vorgestellt und erneut mit allen Teilnehmern diskutiert. Bei Bedarf wurden Punkte vom Publikum ergänzt. Zum Schluss wurde den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, Ziele und Maßnahmen für die zukünftige Entwicklung zu sieben Themenfeldern zu priorisieren. Dabei bekam jeder Teilnehmer acht Klebepunkte, die er oder sie mehreren Maßnahmenvorschlägen zuordnen konnte (maximal 2 Punkte pro Maßnahmenvorschlag). Durch die Priorisierung wurden die wichtigsten erarbeiteten Maßnahmen aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger nochmals verdeutlicht. Die WHS gab nach der Diskussion im Plenum einen Ausblick auf die weitere Vorgehensweise bei der Erstellung des Gemeindeentwicklungskonzeptes und beantwortete Fragen von Seiten der Bürger. Außerdem wurde das Thema „Alleinstellungsmerkmal Tamm“ im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern kurz umrissen.

 

Auswertung der Ergebnisse der Bürgerwerkstatt

 

Insgesamt wurde 407 Punkte vergeben. Topthema der Bürgerwerkstatt ist eindeutig das Thema „Verkehr“ mit einer Gesamtpunktzahl von 123. Als zweitwichtigstes Themenfeld mit 65 Punkten werden „Wirtschaft, Einzelhandel und Digitalisierung“ gesehen. „Städtebau und Wohnbau“ ist auf Platz drei mit 60 Punkten. Darauf folgen „Umwelt und Bürgerpark“ (52 Punkte), „Sport / Freizeit und Erholung“ (44 Punkte), „Bildung und Soziales“ (ebenfalls 44 Punkte) sowie „Kultur“ (19 Punkte). Im Folgenden sind die priorisierten Nennungen (teils themenübergreifend und mehrfach) aufgelistet:

Sehr häufige Nennungen (ab 20 Punkten):

  • Umsetzung eines Rad- und Fußwegekonzeptes, darunter fallen Kennzeichnungen, Radabstellplätze, Regelungen und die Aufnahme von Fahrradbelangen in Bebauungsplänen, Einordnung in ein übergeordnetes Radwegenetz (insgesamt 40 Punkte)
  • Kontrolle von parkenden Autos, mehr Geschwindigkeitskontrollen und eine entsprechende Kommunikation, z. B. durch Hinweisschilder, Anwohnerparken und ein Parkraummanagement, Best-Practice aus anderen Ländern nutzen (insgesamt 37 Punkte)
  • Gespräche zur Anpassung der Tarifzonen des VVS inkl. Erweiterung des Stadttickets nach Ludwigsburg und ins Breuningerland (insgesamt 26 Punkte)

Häufige Nennungen (über 10 Punkte):

  • Vorgehen gegen die Leerstände auf der Hohenstange (insgesamt 19 Punkte)
  • Nutzung innerörtlicher Potentiale, z. B. Schließung von Baulücken, Bebauung erschlossener Bauplätze, Flächenverbrauch durch Hochbau reduzieren (insgesamt 19 Punkte)
  • Erstellung eines Monitoringkonzeptes mit terminlichen Zielen (insgesamt 17 Punkte)
  • Intensive Pflege der bestehenden Grünflächen (14 Punkte)
  • Kinder sollen zu Fuß in die Schule oder in den Kiga gehen, Einrichtung von Sperrstreifen für parkende Autos (14 Punkte)
  • Bezahlbarer Wohnraum (12 Punkte)
  • Die Einrichtung eines gastronomischen Betriebs im Bürgerpark (11 Punkte)
  • Die Installation eines Lärmschutzes im Bürgerpark (10 Punkte)
  • Ausweitung und Flexibilisierung der Betreuungszeiten (10 Punkte)
  • Kurze Wege bei der Versorgung, dezentrale Infrastruktur, Zentren stärken (10 Punkte)

Einige Male genannt (zwischen 5 und 9 Punkten):

  • Bereitstellung von Infrastruktur für Start-Ups (Gründerzentrum) (9 Punkte)
  • Sofortige Prüfung der 5G / Breitbandversorgung, Dienstleistung einkaufen (8 Punkte)
  • „Eine“ Tammer Mitgliedschaft für alle Vereine, Angebot komprimieren (8 Punkte)
  • Wiederbelebung des Trimm-Dich-Pfades (8 Punkte)
  • Mehr Angebote für Senioren / generationsübergreifende Angebote (8 Punkte)
  • Schaffung von PKW-Stellplätzen (Parkhaus bei EDEKA, Bau von Tiefgaragen, Stellplatzsatzung) (8 Punkte)
  • Einbezug der Flüchtlinge in die Kulturarbeit – Kulturhaus (7 Punkte)
  • Mehr Sitzgelegenheiten, v. a. am Einkaufszentrum Hohenstange (7 Punkte)
  • Anpassung der sozialen Infrastruktur vor dem Wachstum (7 Punkte)
  • Langfristige Sicherung des ALDIs (7 Punkte)
  • Bedürfnisse für Kultur wecken, Bedarfe erzeugen (6 Punkte)
  • Einkommensabhängige Kitagebühren (6 Punkte)
  • Grünflächen (6 Punkte)
  • Schaffung einer Nord-Süd-Wegeverbindung (6 Punkte)
  • Öffentliche Toiletten (5 Punkte)
  • Tagesbetreuung Krankenpflegeverein / Sozialstation ist wichtig (5 Punkte)

Seltene Nennungen (unter 5 Punkten)

  • Renaturierung des Saubachs (Beispiel: Alla Hopp in Sinsheim) (4 Punkte)
  • Belebung des Rathausplatzes (4 Punkte)
  • Stärkung der Schulsozialarbeit (4 Punkte)
  • Nachhaltige Planung der Flächen im Bürgerpark (3 Punkte)
  • Infrastruktur für E-Mobilität (3 Punkte)
  • Barrierefreiheit bei Fuß- und Radwegen (3 Punkte)
  • Austausch zwischen Bibliothek und Kulturwerkstatt (3 Punkte)
  • Spielenachmittage und -abende (3 Punkte)
  • mehr Handwerker (3 Punkte)
  • LKW-Durchfahrtsverbot durch Tamm (2 Punkte)
  • generelle Transparenz bei Bauträgerauswahl (2 Punkte)
  • Hotel im Ortszentrum (2 Punkte)
  • Aufwertung privater Grünflächen (2 Punkte)
  • Grün- und Landschaftsvernetzung (2 Punkte)
  • Sportmöglichkeiten außerhalb von Vereinen (2 Punkte)
  • Einbeziehen der Vereine in das Ganztagesschulangebot (2 Punkte)
  • Planung eines weiteren Pflegeheims (2 Punkte)
  • Instandhaltung der Spielplätze (2 Punkte)
  • Taktung ÖPNV mit S-Bahn (1 Punkt)
  • Straßenbau generiert Verkehr – Änderung des Verhaltens ( 1 Punkt)
  • Kiga-Gebührenordnung anpassen (1 Punkt)
  • Richtungsvorgabe im Bereich der Bissinger Straße (1 Punkt)
  • Durchsetzung der Pflanzgebiete als Grünfläche (1 Punkt)
  • Bouleanlage im Bürgerpark (1 Punkt)
  • Wohnmobil-Stellplätze (1 Punkt)
  • Nutzung der Potenzialfläche am Bahnhof für ein Gründerzentrum + Meet-Up
  • (1 Punkt)
  • Förderung wissensintensiver Arbeitgeber / Arbeitsplätze (1 Punkt)

Eine detailliertere Aufführung findet sich im Gemeindeentwicklungskonzept.

Cookies UI